Die Oberbürgermeisterin betont die Besonderheit des Konzeptes. „Die barrierefreie Zuwegung, die ohne Rampenanlage auskommt, erschließt den gesamten Vorplatz der VHS. In der Vergangenheit dominierte eine Stufenanlage mit viel Kopfsteinpflaster, so dass mobil eingeschränkte Personen es sehr schwer hatten.“
Für Sehbeeinträchtigte oder blinde Personen werden durch den Umbau die Einfassungen mit einem kontrastreichen Pflasterband hervorgehoben und die ersten und letzten Stufen mit einem Kontraststreifen versehen. „Das Gestaltungskonzept unterstreicht damit den Anspruch, öffentlich genutzte Räume für jede und jeden zugänglich zu machen“, macht Pötter deutlich.
Hartmut Damerow, Abteilungsleiter Stadtgrün erklärt, dass die topografischen Gegebenheiten des Platzes in Hanglage und ein Höhenunterschied von 4,50 Meter ein kniffliges Detail für die Planer waren. „Auf zwei Ebenen entstehen unterschiedliche Begegnungsräume und grüne Oasen. Große Pflanzinseln und ein kleines Fontänenfeld ordnen den Platz neu“, erläutert Damerow die Planungen des Büros Brandenfels. Der Baumbestand bleibt durch die Position der großzügig angelegten Pflanzinseln größtenteils erhalten und bietet den Gehölzen ausreichend Lebensraum. Bänke, teilweise mit Rücken- und Armlehnen, laden zum Verweilen ein.
Die zweite Ebene ist vornehmlich der Außengastronomie gewidmet. Die Gäste können im Schatten der Platane, ein Naturdenkmal, den Blick auf das Museumsquartier genießen.
Um den Vorplatz weitestgehend von Fahrradabstellflächen freizuhalten, wird die vorhandene Abstellfläche nahe dem VHS-Seiteneingang erweitert und als zentrale Einheit zusammengefasst. Weitere Abstellmöglichkeiten befinden sich an der Lotter Straße, an der Bushaltestelle. Insgesamt werden 88 Fahrradstellplätze auf dem Platz der Städtefreundschaften angeboten.
Die beiden bereits vorhandenen Behindertenstellplätze, die in der Vergangenheit häufig von Falschparkern besetzt wurden, sollen eine offensive Markierung erhalten.
Für die ausführende Baufirma Boymann aus Glandorf ist die exponierte Lage in unmittelbarer Nähe zur stark befahrenen Nord-Süd-Achse des Natruper-Tor-Wall und Heger-Tor-Walls, der Lotter Straße und der Bergstraße eine Herausforderung. „Wir arbeiten auf engstem Raum mit großem Gerät, daher bitten wir schon heute alle Verkehrsteilnehmer um Verständnis“, so Geschäftsführer Jens Boymann. Die Bushaltestelle Heger Tor wird daher während der Bauzeit weiter in die Lotter Straße verlegt. Der alte Fahrgastunterstand wird im Zuge der Neugestaltung auch komplett erneuert.
Bereits Ende 2019 hatte der Rat die Verwaltung mit der Planung für die Umgestaltung beauftragt. Für den Umbau werden 1,6 Millionen Euro veranschlagt.