Amphibien in Osnabrück

Amphibien besiedeln im Jahresverlauf unterschiedliche Lebensräume. Im Frühjahr wandern fast alle Amphibien für die Eiablage zum Laichgewässer. Nach dem Schlupf verbringen sie dann als Kaulquappen oder Larven den ersten Lebensabschnitt im Gewässer. Im Osnabrücker Stadtgebiet werden dabei ganz unterschiedliche Kleingewässer als Laichgewässer besiedelt. Die Spannbreite reicht von Regenwasserrückhaltebecken über größere und kleinere Teiche, Tümpel bis zu Wassergräben und wassergefüllten Wagenspuren. Nach der Metamorphose (körperliche Veränderung zum erwachsenen Tier) beginnt das Leben an Land. Der Landlebensraum liegt artspezifisch im direkten Umfeld oder bis zu einer Entfernung von mehreren Kilometern zum Laichgewässer. Zu diesem kehren die Amphibien dann zur Fortpflanzung zurück.

Insgesamt neun Amphibienarten kommen in Osnabrück vor. Neben der Erd- und Kreuzkröte, sind auch Teich-, Berg- und Kammmolch sowie See-, Gras- und Teichfrosch in Osnabrück beheimatet. Auch der Feuersalamander kommt im Stadtgebiet vor. 

Alle in Osnabrück vorkommenden Amphibienarten sind naturschutzrechtlich besonders geschützt. Kammmolch und Kreuzkröte unterliegen sogar den strengen Schutzbestimmungen. Für die Tiere einschließlich ihrer Entwicklungsformen − Laich und Kaulquappen bzw. Larven − gelten die Nachstellungs-, Fang- und Tötungsverbote. Gleichzeitig dürfen ihre Fortpflanzungs- und Ruhestätten weder beschädigt noch zerstört werden. Dies gilt besonders für die Laichgewässer, aber auch für die Landlebensräume.

Grasfrosch
Grasfrosch

Amphibienwanderung

In jedem Frühjahr findet die Amphibienwanderung von den Winterquartieren zu den Laichgewässern statt.  Dabei müssen die Tiere immer wieder auch Straßen überqueren. Innerhalb weniger Jahre kann dies bei entsprechend hoher Verkehrsdichte zu erheblichen Einbußen ganzer Populationen führen. 

Aus diesem Grund finden im Osnabrücker Stadtgebiet an bedeutenden Wanderstrecken Amphibienschutzaktionen statt. Entsprechende Schutzzäune mit in den Boden eingelassenen Eimern, die täglich von ehrenamtlichen Helfenden überprüft und geleert werden, sowie nächtliche Sperrungen an ausgewählten Straßen leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der jeweiligen Amphibienlebensgemeinschaft. Die Wanderbewegungen werden jährlich analysiert und ggf. angepasst. Durch die Schutzaktionen sowie lebensraumverbessernde Maßnahmen konnte eine gesunde Amphibienpopulation im Stadtgebiet etabliert werden. Ziel ist es, diesen Bestand langfristig zu sichern.

Die Stadt Osnabrück appelliert, die nächtlichen Straßensperren zu akzeptieren und zum Schutz der Amphibien einen Umweg zu fahren. Zudem bittet die Stadt an den Schutzzäunen keine Tiere aus den Eimern zu entnehmen und eigenständig über die Straße zu bringen. Dies kann dazu führen, dass der Amphibienschutz aufgrund niedriger Individuenzahlen eingestellt wird.