Archivmeldung

Naturnahe Dachbegrünung Parkhaus „Vitihof-Garage"

Zur Erhöhung der biologischen Vielfalt im Stadtgebiet, verfolgt die Stadt Osnabrück gezielt die Anlage natur-naher Lebensräume. So wurde 2022/2023 unter anderem eine bestehende, weitestgehend artenarme und für heimische Insekten nur eingeschränkt nutzbare Dachbegrünung als Beitrag zur Bewusstseinsbildung und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, naturnah aufgewertet.

Die zirka 425 qm große Dachbegrünung befindet sich über einem Ein- und Ausfahrtsbereich zu einer öffentlichen Tiefgarage in der historischen Altstadt Osnabrücks. Im Vorfeld erfolgten enge Absprachen und eine Nutzungsvereinbarung zwischen der Stadt Osnabrück und der Osnabrücker Parkstätten-Betriebsgesellschaft (OPG).

Übergeordnete Ziele bei der Neugestaltung waren, das bislang unattraktive Dach ökologisch für die heimische Fauna und Flora zu aktivieren, einen Beitrag zur Klimaanpassung zu leisten und somit den gesamten Blockinnenbereich aufzuwerten - das Nützliche mit dem Schönen verbinden.

Folgende Maßnahmen fördern die natürliche Entwicklung der Neugestaltung:

  • Erhalt des bereits angesiedelten Graslauch-Bestandes.
  • Abmagerung des gedüngten, „fetten“ Bestandsubstrates mit Sand.
  • Ansiedlung heimscher Pflanzen- und Insektenarten durch Aussaat der bewährten „Osnabrücker Wildblumenmischung“.
  • Beitrag zur Klimaanpassung durch Aussaat einer, von der Hochschule Osnabrück entwickelten, trockenheitsresistenten Dachbegrünungs-Saatgutmischung. Der sonnenexponierte Teilbereich wird von der Hochschule beobachtet.
  • Initiale Bepflanzung mit akzentbildenden Stauden und Halbsträuchern, um frühzeitig eine attraktive Gesamtgestaltung zu etablieren.
  • Einsatz von Naturförderelementen wie Totholz und Sandlinsen als Nisthabitate und Überwinterungsmöglichkeiten. Das Totholz stammt von der städtischen Grünunterhaltung und wird auf diese Weise nachgenutzt.
  • Errichtung einer funktionsfähigen Nisthilfe durch den örtlichen BUND.
  • Entwicklungs-Schutz der fußläufig betretbaren Dachfläche durch eine Einzäunung mit einem Holz-Weidenzaun. Zudem klären Schilder über das Vorhaben und dessen Schutzbedarf auf.

Die Pflege der alten Dachbegrünung erfolgte durch regelmäßige Mahd, wodurch viele Arten keine Chance hatten sich zu etablieren. Künftig erfolgt eine naturnahe Pflege mit Verzicht auf Düngung und Pestizide, sowie eine erhebliche Reduktion der Schnittfrequenz (2023 einmalige Mahd im September und regelmäßige Entfernung von Unrat).

Die Öffentlichkeit wurde über Presseberichte, Flyer und Vorstellung des Projektes auf dem städtischen Internetauftritt über das Vorhaben informiert. Die Neugestaltung erfolgte unter Beratung und Einbindung der Hochschule Osnabrück, Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur und dem dort betreuten Projekt „DaLLî“ (Extensive Dachbegrünungen in urbanen Landschaften als Lebensraum für Insekten - ein Modellvorhaben im Nordwestdeutschen Tiefland).

Von der Stadtverwaltung waren beteiligt:

Fachbereich Klima und Umweltschutz, Fachdienst Umweltplanung: Auftraggeber und Initiator der Maßnahme, Akquise von Fördermitteln, projektbegleitende Öffentlichkeitsarbeit.

Osnabrücker Service Betrieb, Abteilung Stadtgrün: Objektplanung, Baubegleitung und Entwicklungsüberwachung der Maßnahme.

Die Ausführung der Baumaßnahme erfolgte durch das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Bentrup Baumschulen aus Bad Iburg.

Das Projekt wurde mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie über das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ finanziert.

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