Archivmeldung

Umbauarbeiten für neuen Pastor-Karwehl-Platz starten

Die umfangreichen Umbauarbeiten zur Neugestaltung des Pastor-Karwehl-Platzes im Stadtteil Schinkel haben begonnen. Ziel der Umgestaltung ist es, die bisher vorwiegend als Parkplatz genutzte versiegelte Fläche von rund 6.700 Quadratmetern in einen attraktiven, grünen Quartiersplatz zu verwandeln. Dieser soll nicht nur als Identifikationsort des Stadtteils dienen, sondern auch gesellschaftliche Teilhabe und ein integratives Zusammenleben fördern.

Bürgerbeteiligung und Planung
Ideen für die Neugestaltung wurden frühzeitig in digitalen und vor-Ort-Terminen mit der Bürgerschaft erarbeitet. Ergebnis dieser Diskussionen war die Entscheidung gegen eine bauliche Verdichtung oder den Bau einer Quartiersgarage. Stattdessen soll der vorhandene Freiraum genutzt werden, um die Aufenthaltsqualität zu steigern und wohnortnahe Erholungsräume zu schaffen. Bereits im Oktober 2022 wurde eine Projektskizze unter dem Titel „Mehr Grün für den Schinkel – Umgestaltung des Pastor-Karwehl-Platzes“ im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ eingereicht. „Mit der Neugestaltung des Pastor-Karwehl-Platzes nehmen wir nicht nur eine städtebauliche Aufwertung vor, sondern schaffen einen Ort, an dem das soziale Miteinander und die Lebensqualität im Stadtteil Schinkel nachhaltig gestärkt werden“, erklärt Oberbürgermeisterin Katharina Pötter beim Startschuss zu den Umbauarbeiten. „Gerade in Zeiten von Klimawandel und einer zunehmenden Flächenversiegelung setzen wir ein wichtiges Zeichen für eine grüne und nachhaltige Stadtentwicklung. Mein Dank gilt allen Beteiligten aus den Fachbereichen Städtebau, die federführend für die Durchführung des freiraumplanerischen Wettbewerbs verantwortlich waren sowie dem Fachbereich Klima, Natur und Umwelt, der verantwortlich für die Finanzierung und die Förderanträge war sowie dem Osnabrücker Servicebetrieb, der die operative Umsetzung und die Bauleitung dieser Maßnahme übernommen hat.“

Entwurf und Umsetzung
Der Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros haefner jiménez betcke jarosch aus Berlin sieht vor, auf die bestehende Stellplatzanlage zu verzichten, um die größtmögliche Entsiegelung von rund 50 Prozent zu erreichen. Die historische Lindenallee mit ihrer Ausrichtung auf die Pauluskirche bleibt unverändert erhalten. „Der Pastor-Karwehl-Platz wird durch eine klare Gliederung in die Lindenallee, eine befestigte Platzfläche und einen Pocketpark geprägt. Die West-Ost-Ausrichtung bleibt städtebaulich dominant, flankierende Wege und Gehsteige verbinden den Platz mit seiner Umgebung. Ein Band aus Gräsern und Stauden steigert Attraktivität sowie Biodiversität“, erläutert Jens Betcke, Landschaftsarchitekt und Gewinner des Wettbewerbs. Die Pflasterfläche, die zukünftig nur noch die Hälfte der ursprünglichen Größe einnimmt, wird langlebig gegenüber Belastungen und einfach maschinell zu reinigen sein.

Zur Platzanlage gehört auch ein Teil der Ebertallee mit begrüntem Mittelstreifen. Dafür musste die Teileinziehung (Entwidmung) der Ebertallee vom Rat der Stadt Osnabrück beschlossen werden. 

Daran schließt sich die zentrale Platzfläche aus Betonpflaster an, die Raum für den Wochenmarkt und andere Aktivitäten und Veranstaltungen bietet. Ein Schmuckband aus Gräser- und Staudenbeeten, insektenfreundlich, blühfreudig und bunt, bildet den Übergang zum Pocketpark. Der „kleine Park“ mit einer offenen Wiesenfläche, wird von diagonalen Wegen durchzogen. Dichte, sichtversperrende Gehölzpflanzungen werden weitgehend vermieden, mit einigen wenigen gezielten Ausnahmen. Das sportliche Angebot wird durch eine Boule-Bahn und eine Tischtennisplatte erweitert. Verschiedene Sitzmöbel laden dazu ein, das Geschehen zu beobachten und zu verweilen. Auf der gegenüberliegenden Seite wird eine skulpturale Nachbarschaftstafel errichtet, die im Rahmen eines Workshops farblich gestaltet werden soll – passend zum Motto des Stadtteils der „Schinkel ist bunt“. Ein öffentlicher Bücherschrank sowie ein Trinkwasserbrunnen ergänzen das Angebot.

Stadtbaurat Thimo Weitemeier betont: „Es war uns besonders wichtig, dass wir die Wünsche der Bürgerschaft in die Planung einbeziehen und hier eine Fläche schaffen, die nicht nur ökologisch wertvoll ist, sondern auch gestalterisch und funktional überzeugt. Mit der Reduzierung versiegelter Flächen und der neuen grünen Gestaltung leisten wir einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität und zur Klimaanpassung. Es ist ein Projekt, das ökologisches Handeln mit moderner Stadtplanung vereint und hoffentlich als Vorbild für weitere Maßnahmen dient.“

Der Vorsitzende des Bürgervereins Schinkel, Carsten Friderici schließt sich an: „Der Pastor-Karwehl-Platz ist ein zentraler Ort für unseren Stadtteil – ein Ort, an dem der Wochenmarkt stattfindet und das Zusammenleben und der Austausch der Menschen im Schinkel gefördert werden sollen. Mit der geplanten Gestaltung erhalten wir nicht nur einen attraktiven Aufenthaltsraum, sondern geben dem Schinkel ein grünes Herz zurück, das zum Verweilen und Miteinander einlädt.“

Zusätzlich wird die bestehende öffentliche Toilettenanlage des Großspielplatzes Hasepark verlagert, Fahrradbügel werden an den Längsseiten des Platzes aufgestellt, und eine neue LED-Beleuchtung sorgt für moderne Lichtverhältnisse. 

Finanzierung
Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf 2.420.000 Euro. Davon werden 1.812.200 Euro durch das Bundesprogramm „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) gefördert. 

Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Im Fokus der Umgestaltung steht die Begrünung und Wiederherstellung der Bodenfunktion als Beitrag zum Klimaschutz. Oberflächenwasser wird künftig in die Grün- und Pocketparkflächen geleitet, wodurch die Temperaturentwicklung in der Stadt reduziert werden soll. Darüber hinaus sollen Biodiversität und ökologische Funktionen des Platzes gefördert werden.

Zeitplan
Der Startschuss für die landschaftsgärtnerischen Arbeiten, die von der Firma Wiebold Straßen- und Landschaftsbau GmbH aus Neuenkirchen-Vörden durchgeführt werden, ist gefallen. Im Frühjahr 2027 soll der Platz fertiggestellt werden und der Wochenmarkt wieder auf dem Pastor-Karwehl-Platz stattfinden. Der Bewilligungszeitraum erstreckt sich bis ins Jahr 2027.

Zum Hintergrund
Der Stadtteil Schinkel wurde 2018 in das Städtebauförderungsprogramm „Sozialer Zusammenhalt - Zusammenleben im Quartier gemeinsam gestalten“ (vormals „Soziale Stadt“) aufgenommen. Hieraus konnte der Wettbewerb zur Neugestaltung des Platzes finanziert werden. Neben der Umgestaltung des Platzes, wird es auch eine weitere Maßnahme des angrenzenden Straßenraumes rund um den Pastor-Karwehl-Platz und die Pauluskirche geben. Dazu fand Anfang Oktober eine Bürgerbeteiligung statt.

Die Stadt Osnabrück freut sich darauf, mit diesem Projekt das bestehende Defizit an öffentlichen Grünflächen im Stadtteil Schinkel weiter auszugleichen und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Nachhaltigkeit und Lebensqualität zu leisten.

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Galerie

  • Die Asphaltfläche des Pastor-Karwehl-Platzes wird entfernt. Rund 50 Prozent der Fläche wird entsiegelt.
  • Die Oberbürgermeisterin Katharina Pötter mit dem Stadtbaurat Thimo Weitemeier (links) und Finanzvorstand Thomas Fillep beim Start der Umbauarbeiten für neuen Pastor-Karwehl-Platz.

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