Klimawandel und veränderte Flächennutzung beeinflussen die Biodiversität in Städten; auch in Osnabrück sind Auswirkungen auf Tier- und Pflanzenarten und ihre Lebensräume spürbar. Um dem entgegenzuwirken, erarbeitet die Stadt gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück die kommunale Biodiversitätsstrategie „OSNATÜRLICH – Für mehr Artenvielfalt“. Das Projekt ist auf sechs Jahre angelegt und wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert.
Erste Maßnahmen laufen bereits
Erste Projektphase ist die Erarbeitung der Strategie mit Zielen und Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität vor Ort. Diese kommunale Biodiversitätsstrategie soll 2026 vom Rat der Stadt Osnabrück verabschiedet und dann in den Folgejahren umgesetzt werden. Parallel zur Erarbeitung der Strategie werden bereits heute Maßnahmen umgesetzt, die die Situation für Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume im Stadtgebiet verbessern. Auf dem Plan steht beispielsweise der Schutz der Bechsteinfledermaus und ausgewählter Feldvögel wie Kiebitz oder Feldlerche.
Ideen und Impulse aus der Stadtgesellschaft
Um das Vorhaben von vornherein auf eine breite gesellschaftliche Basis zu stellen, wollte das Projektteam um Martin Rudolph, Biodiversitätsmanager der Stadt Osnabrück, und Professor Kathrin Kiehl von der Hochschule Osnabrück gleich zu Beginn Ideen und Impulse aus der Stadtgesellschaft einholen und in die Strategie einfließen lassen. Das Interesse daran war schließlich so groß, dass die Stadt noch vor Ablauf der Frist einen Anmeldestopp für die Auftaktveranstaltung verhängen musste; und so kamen am Montagabend rund 120 Bürgerinnen und Bürger ins Museum am Schölerberg.
Brigitte Strathmann, Leiterin des Fachbereichs Umwelt und Klimaschutz, zeigte sich in ihrem Grußwort überwältigt von der großen Resonanz: „Sie zeigen mit Ihrem Interesse, dass es sich bei der Biodiversität um ein relevantes Thema handelt, das Sie in Ihrem Alltag bewegt, und würdigen mit Ihrer Anwesenheit die Arbeit aller am Prozess Beteiligten.“ Die Stadt Osnabrück brauche diese Strategie, da sie zum Handeln und Gestalten animiere und dadurch die stadtgesellschaftliche Auseinandersetzung bereichere.
Konstruktive Ideenwerkstatt
Als ausgesprochen konstruktives Format erwies sich dabei die sogenannte Ideenwerkstatt, in der die Teilnehmenden zu verschiedenen Oberthemen – darunter Stadtbäume, Grünflächen oder Öffentlichkeitsarbeit – erste Vorschläge zur Förderung und zum Erhalt der Biodiversität einbrachten. Hier zeigte sich vor allem: Bereits viele kleine, manchmal ganz einfache Maßnahmen haben schon einen großen Nutzen für alle Menschen, Tiere und Pflanzen in der Stadt.
Bereichert wurde die Veranstaltung durch den kurzweiligen und informativen Multivisionsvortrag „Großstadt WILDNIS“ des Stadttierfotografen Sven Meurs aus Köln.